Neuseeland 150 Jahre Siedlungsgeschichte böhmischer Siedler in Puhoi (nach Wikipedia) Puhoi wurde am 29. Juni 1863 von einer Gruppe böhmischer Einwanderer aus dem Kirchsprengel Chotieschau unter der Führung von Martin Krippner gegründet. Unter dem Versprechen, 40 Acres freies Land für jeden Erwachsenen, plus 20 Acres für jedes Kind im Alter zwischen 5 und 18 Jahren zu erhalten, kamen insgesamt sechs Gruppen von Siedlern in den Jahren 1863 bis 1875 und gaben dadurch dem Ort den Beinamen "Bohemian Settlement". Am 26. Februar 1863 von Staab aus 82 Siedler auf den Weg über Prag, Hamburg und London nach Neuseeland. Auf der War Spirit unter Kapitän Lückes erreichten sie vier Monate später am 27. Juni 1863 Auckland; Krippners Bruder war mit dabei. Wenige Tage später trug sie ein kleines Boot zum Mündungsgebiet des Puhoi River, von dem aus Māori sie anschließend per Kanu flussaufwärts zum Puhoi-Block brachten. Der Kulturschock für die Siedler war groß, denn erstmals mit Ureinwohnern des Landes konfrontiert zu sein und nur schwer kultivierbares Land vorzufinden, ließ viele der Ankömmlinge verzweifeln. Sich von den Erträgen des Bodens und der Natur zu ernähren, war hart und verkaufbare Produkte zu erwirtschaften anfänglich nicht möglich. Ein Überleben war in den Anfangsjahren dann auch nur mit der Unterstützung durch die ortsansässigen Māori des Nga Whetu-Stammes möglich. Ihr Chief, Te Hemara Tauhia, Mitunterzeichner des Treaty of Waitangi, war den Siedlern freundlich gesinnt. Nach drei Jahren harten Aufbaus kamen am 5. März 1866 weitere 31 Siedler mit der Liverpool nach Neuseeland, um in Puhoi zu siedeln. Weitere vier Siedlergruppen sollten in den nächsten zehn Jahren folgen. Anfang der 1880er konnte die Siedlung als komplett und überlebensfähig angesehen werden. Bereits 1872 wurde eine Schule errichtet, 1876 folgte die Eröffnung einer Schule unter der Kontrolle der Kolonialregierung sowie der Bau eines Hotels und die Einrichtung eines Postservice. Anfang 1880 begann man mit dem Bau der Kirche St. Peter und Paul und 1882 wurde eine regelmäßiger Postkutschendienst nach Devonport eingerichtet, heute ein Vorort von Auckland. Die Anbindung an das Telefonnetz erfolgte im Jahr 1887. Obwohl sich die Siedler in den Gründungsjahren je nach Zugehörigkeitsgefühl selbst als Österreicher, Deutsche, Tschechen, Bayern oder Egerländer bezeichnet hatten, so waren sie doch historisch gesehen Staatsbürger des Kaisertums Österreich und nachfolgend der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. In Neuseeland jedenfalls wurden sie als arbeitssame und fleißige Deutsche dieser Tage angesehen und in der Öffentlichkeit dafür sehr geschätzt. Puhoi verfügte 2008 mit 173 Haushalten über 493 Einwohner. Am 29. Juni 2013 soll in Erinnerung der ersten Besiedlung von Puhoi durch die böhmischen Siedler der 150. Jahrestag mit einer Feier begangen werden. Zur 100-Jahrsfeier im Jahr 1963 kamen dazu über 6.000 Besucher in den kleinen Ort.
Besucher aus
Puhoi 1982 (in Begleitung von F. Volk) Die älteren Besucher sprachen noch original Egerländer Dialekt! Besuch aus Neuseeland (1994) Im Jahre 1863 wanderten
bekanntlich zahlreiche Bewohner des Radbusatales nach Puhoi in Neuseeland
aus. Immer wieder suchen nun deren
Nachkommen den Weg nach Europa, um die Herkunftsorte ihrer Vorfahren
kennenzulernen. Diesen Wunsch erfüllte
sich im August 1994 auch das Ehepaar Farell aus Hamilton.
Jim und Maureen Farell
trafen am 18. 8. 1994 morgens um 6.45 Uhr nach 26 Flugstunden am Frankfurter
Flughafen ein und wurden von Konrad Heidl, dem Ehrenvorsitzenden der
Egerländer Gmoin in Hessen, dessen Tochter Angelika und Friedebert Volk
begrüßt. Nach zwei Ruhetagen in
Frankfurt bei Frau Gertrud Jung, früher Nürschan, begann die Reise nach Böhmen. Frau Farell, die eine geborene Schischka
ist, war tief ergriffen, als sie über Waldmünchen die ersten Berge Böhmens
erblicken konnte. Sie erinnerte sich,
daß es der größte Wunsch ihrer im Vorjahre mit über 90 Jahren verstorbenen
Mutter gewesen war, einmal das Land ihrer Vorfahren zu sehen. Als Holleischen erreicht wurde, erzählte sie
von einer Auswanderin, die im hohen Alter etwas verwirrt auf die Felder Puhois
lief und "zurück nach Holleischen" wollte. Dabei hätte sie Rosenkranz
und Gebetbuch in ihren Händen getragen.
Besucht wurde im Laufe der
nächsten Tage Littitz, wo nahe der Brücke das Haus Nr. 55 als das Stammhaus der
Schischkas identifiziert wurde. Eine
Besichtigung der Littitzer Kirche schloß sich an. Die Häuser der Vorfahren gesucht und meist auch gefunden wurden
in Stich, Mantau, Elhotten und Honositz.
In Chotieschati bat Herr Kraus, bei dem im Vorjahre Judith Williams aus
Neuseeland Unterkunft gefunden hatte, in sein am Wasser des Miihlgrabens sehr
idyllisch gelegenes Häuschen zu einer kurzen Unterhaltung. Im Klattauer Grundbucharchiv opferte Frau
Dr. Vanova einen Tag ihres Urlaubs und verhalf den Reisenden zu neuen
Erkenntnissen über Namen und Besitzverhältnisse ihrer Vorfahren. Ein Besuch am Bahnhof Staab war für die
beiden Neuseeländer besonders ergreifend, denn dort hatte ja die weite Reise
der Auswanderer vor 131 Jahren begonnen.
Eine Besichtigungsfahrt nach
Prag unter Führung von Herrn J. Kaiser aus Mies litt leider unter regnerischem
Wetter. Noch schlimmerer Dauerregen
beeinträchtigte die Rückfahrt über Marienbad, Karlsbad und Eger. Das Ehepaar Farell fand nach der Böhmenreise
Aufnahme bei Freunden in Nürnberg und plante die Teilnahme an Egerlandtreffen
in Wendlingen und Erfurt. Besuche in
Wien, Salzburg, in der Schweiz und schließlich in Irland, der
"Heimat" Herrn Farellls, sollten folgen. Friedebert Volk Besuch Turnwald 2009 1.Ehepaar Turnwald, Neuseeland, 2009 in Chotieschau vor dem Haus ihres ausgewanderten Vorfahren, Anton Turnwald. Links die jetzige Bewohnerin. 2. Ehepaar John und Bev. Turnwald 2009 vor der Kreuzbergkirche Besuch aus Neuseeland im Jahr 2012 Fotos von Biddy Orr beim Besuch in Chotieschau:
Jo und Justin vor dem Kloster Joanne und Emma auf der Kirchenstiege
Jo und Justin unterhalb Kloster Bilder von Puhoi (Heller)
Farm und Hügellandschaft, die herkömmlichen Ackerbau kaum zuließ, also Viehzucht! Marterl (die Auswanderer waren sehr fromm, bis heute!) Museum Egerländer Tracht Siedlungszone, in der Mitte der ursprüngliche Ort Puhoi Quellenangabe der Bilder Prof.
Dr. Winfried Heller, Ein Besuch von "Bohemians" bzw. Neuseeländer Die Feiern zum 150-Jubiläum haben bereits begonnen!
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