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 Kladrau

Das Städchen Kladrau liegt an der alten Goldenen Straße von Nürnberg nach Prag. Es ist etwa eine Wegstunde vom Bahnhof Mies-Kladrau entfernt. Die Geschichte des Ortes ist eng verknüpft mit der des bekannten Benediktinerklosters Kladrau.

Der Ort wurde erstmals infolge der Klostergründung durch Herzog Vladislav I. im Jahre 1115 erwähnt. Bereits 1212 wurde Kladrau als Stadt genannt, im Jahr 1233 wurde die Klosterkirche in Anwesenheit von König Wenzel I. eingeweiht.

1616 verlieh Kaiser Matthias den Kladrauern das Recht der Siegelung mit rotem Wachs, die Rotwachsfreiheit und ergänzte das Stadtwappen. 1771 wurden erstmals die Häuser mit fortlaufenden Hausnummern versehen. 1787 wurde eine neue Obrigkeit infolge der Aufhebung des Klosters eingesetzt. Erst 1790 erhielt die Stadt einen regulären Magistrat der bis 1850 wirkte. 1793 wurde die Abhaltung von Vieh- und Wochenmärkten bewilligt. Durch einen Großbrand 1843 fielen zwei Drittel der Häuser und Gewerkschaften den Flammen zum Opfer. Auch die Stadtkirche wurde schwer beschädigt. Die Stadt wurde mit einem neuen Stadtbild wieder aufgebaut.

1888 wurde das Postamt an das allgemeine Telegraphennetz angeschlossen. Die im Jahre 1895 errichtete Bürgerschule wurde mit der Volksschule unter einer Leitung vereinigt. 1911 gab es eine amtliche Bewilligung für zehn monatliche Montagmärkte. 1923 erhielt die Stadt die elektrische Beleuchtung durch den Westböhmischen Elektrizitätsverband und 1925 eine erste öffentliche Telefonstelle.

Kloster Kladrau

Das Kloster Kladrau wurde als Benediktinerkloster im Jahre 1115 vom Herzog Vladislav I. gegründet. Die Marienklosterkirche zählt zu den schönsten Bauten Böhmens. Sie entstand als romanische Basilika während des 12. Jahrhunderts. Das heutige Aussehen im Stil der barocken Gotik gestaltete in den Jahren 1712 bis 1726 der böhmische Architekt Jan Blažej Santini-Aichel

Nach der Auflösung des Klosters durch den österreichischen Kaiser Josef II. kaufte Fürst Alfred von Windisch-Grätz 1825 das Kloster samt dem Großgrundbesitz für 275.500 Goldstücke, wobei ein Teil des Kaufpreises wegen seiner Verdienste um die österreichische Monarchie nicht bezahlt werden musste. In Kladrau wurde im Jahre 1864 im ehemaligen klösterlichen Konvent eine Brauerei errichtet. Erst 1918 zog Ludwig Aladar von Windisch-Grätz nach Kladrau um und errichtete hier eine umfangreiche Bibliothek sowie das Familienarchiv.

Von 1938 bis 1945 gehörte Kladrau zum Landkreis Mies. 1946 wurde die deutsche Bevölkerung vertrieben.  Seit dem 12. April 2007 ist Kladruby wieder eine Stadt.

Am 15. August feiert die Bevölkerung das alljährliche „Schlossfest Maria Himmelfahrt“ an dem in den letzten Jahren eine große Zahl der ehemaligen deutschen Bewohner teilnimmt.

Sagen

Die Anwesenheit des hl. Wolfgang, Bischof von Regensburg ist durch mehrere Sagen in Kladrau als wahrscheinlich bezeugt. Auf seiner Reise nach Prag im Jahre 973 zur Inthronisation des ersten Bischofs von Prag, Ditmar von Sachsen, traf er hier die ersten Bewohner Böhmens.

Im Buch von Dr. Wilhelm Weschta: „Kladrau, Geschichte des Klosters und  der Stadt“ steht folgendes über seine Wanderung  nach Prag:

Im Tale der Auhlowa, nahe dem Dorf Kladruby immer abwärts gehend, kam er zu Leuten, die in der Nähe des Baches Holz fällten. Der wandernde Bischof bestieg den nahen Hügel, um hier etwas Rast zu halten. Er setzte sich auf einen Baumstock und verzehrte sein Mahl, das er bei sich trug. Plötzlich erhob sich der Gottesmann und lieh sich von einem Holzhauer eine Hacke aus. Mit dieser hieb er von einem Baumstamm einen Ast ab und steckte diesen in den dunklen Waldboden. Der Bischof wandte hierauf seinen Blick zum Himmel und sprach. „An der Stelle, wo ich den Zweig in die Erde spieße, wird sich einst der Hochaltar einer mächtigen Kirche erheben.“ Als er dies gesagt hatte, setzte er seine Wanderung fort.

Wappen          Kladrau Klosterau       Kladraustadt

Wappen                                         Kladrau-Kloster                                                                              Stadtsiegel

Siehe auch  Bericht "Kirchen" - Schlosskirche Kladrau


Der neue Bischof von Regensburg

Prof. Dr.Rudolf Voderholzer -  ein Egerländer Spross – ist der neue Bischof von Regensburg.

Rudolf Voderholzer wurde am 9. Oktober 1959 in München als ältestes von vier Kindern geboren. Seine Mutter Maria geb. Schill ist eine echte Egerländerin und stammt aus Kladrau. Sie war bereits im Herbst 1945 als 18-Jährige aus Kladrau geflüchtet, wurde Sonderschullehrerin und Kinderbuchautorin und heiratete Jakob Voderholzer.

Rudolf Voderholzer wuchs in München-Sendling (Pfarrei St. Margaret) auf. Nach dem Abitur am Münchner Dante-Gymnasium 1979 studierte er an der Universität München Philosophie und Theologie. 1987 empfing er für das Erzbistum München und Freising durch Friedrich Kardinal Wetter im Freisinger Dom die Priesterweihe und war anschließend als Kaplan in Traunreut, Haar und Zorneding tätig. 1992 wurde er Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Dogmatik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1997 wurde er in München mit einer Arbeit über Henri de Lubac zum Dr. theol. promoviert. 2004 habilitierte er sich an der Katholisch-Theologischen Fakultät München. Im gleichen Jahr wechselte er an das Departement für Glaubens- und Religionswissenschaft und Philosophie an die Schweizer Universität Fribourg; er war von 2004 bis 2005 Präsident des Departements.

Von 2005 bis zum Jahresbeginn 2013 war Rudolf Voderholzer ordentlicher Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Theologischen Fakultät Trier. In dieser Zeit lebte er in Kasel an der Ruwer, wo er sich zeitgleich als Seelsorger der Pfarrgemeinde St. Nikolaus engagierte und im Juni 2012 sein Silbernes Priesterjubiläum feierte.

Prof. Voderholzer gilt als Vertrauter des Papstes und ist Gründungsdirektor des 2008 gegründeten „Institut Papst Benedikt XVI.“ in Regensburg und Herausgeber der Gesammelten theologischen Schriften von Papst Benedikt XVI. Seit 30. Oktober 2010 ist Voderholzer Ordentliches Mitglied der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste (Geisteswissenschaftliche Klasse)

Am 6. Dezember 2012 ernannte Papst Benedikt XVI. Prof. Voderholzer zum Bischof von Regensburg.

 Die Bischofsweihe durch Reinhard Kardinal Marx fand am 26. Januar 2013 im Regensburger Dom statt. Mitkonsekratoren waren Kurienerzbischof Gerhard Ludwig Müller und František Radkovský, Bischof von Pilsen. Sein bischöflicher Wahlspruch lautet Christus in vobis spes gloriae („Christus ist unter Euch – die Hoffnung auf Herrlichkeit“). Am 11. Januar 2013 leistete Voderholzer den im Bayerischen Konkordat vorgesehenen Eid in Gegenwart von Ministerpräsident Horst Seehofer.

Nun , da ein Egerländer Bischof von Regensburg ist, schließt sich der Kreis von Böhmen bzw. Kladrau wieder in Regensburg, denn vor der ersten Jahrtausendwende gehörte Böhmen zum Bistum Regensburg und zum Mainzer Erzbistum.

Nicht nur alle Kladrauer sondern auch die Kreis Mieser und das gesamte Egerland können nun auf den Bischof mit Kladrauer Wurzeln stolz sein. Wiederholt war Voderholzer als Heimatpriester beim Schlossfest „Maria Himmelfahrt“ in Kladrau anwesend und hielt dort am Hochaltar der Schlosskirche für alle deutsche und tschechische Gläubigen das Hochamt. 

Quellen: Wikipedia und Heimatbrief                                                        GF, 02.2013